Die Digitalisierung verändert die Welt. Auch in der Welt der Bauwirtschaft wird beim Digitalisierungsprozess buchstäblich kein Stein auf dem anderen bleiben. Nach einer Umfrage in der Bauindustrie glauben 93 % der Akteure, dass die Digitalisierung die Branche beeinflussen wird.
Der digitale Wandel in der Bauwirtschaft bietet allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette ungeahnte Chancen, ihre Produktivität zu steigern. Digitalisierung am Bau bedeutet keinen Wegfall von Jobs, sondern Verschlankung der Abläufe und präzisere Planungen. So könnten Bauanträge standardisiert und online erledigt werden. Vorausgesetzt die Verwaltung stellt sich ebenfalls digital besser auf. Materialbestellungen und die Lagerhaltung wären einfacher und gerade bei großen Bauprojekten können digitale Prozesse für schnelleres Bauen und Fertigstellen sorgen. Innovationen wie der 3D-Betondruck und Robotereinsatz bei der Produktion von Betonfertigteilen sind Ansätze einer (bau-)industriellen Revolution auf deutschen Baustellen.
Aufzuholen gibt es in Sachen Digitalisierung genug, denn 80 % aller Häuser werden noch immer so wie vor dreißig Jahren gebaut. Hier ist ein Update nötig. Roboter übernehmen bereits jetzt weite Teile der Bautätigkeit auf Großbaustellen. Dadurch wird ein Großteil der auf dem Bau fehlenden Handwerker und der Fachkräftemangel im deutschen Baugewerbe ausgeglichen. Das Bauhandwerk selbst geht nicht verloren, sondern neue Wege. Handwerker kommen künftig stärker in kurzen Projekten – bei Sanierungen und Instandhaltungen – zum Einsatz. Es ist Zeit für die Baustelle 2.0. In 15 Monaten vom Antrag bis zum fertigen Haus darf keine Utopie bleiben.